Iraklio, Griechenland

Kathedrale der Inselhauptstadt Iraklio

Blick zur venezianischen Zitadelle Iraklios

Kretas Hauptstadt Iraklio ist der Ankunftsort der meisten Kreta-Urlauber, denn hier befinden sich der Hauptfährhafen und einer der beiden Flughäfen der Insel. Iraklio, nach dem Helden Herakles aus der griechischen Mythologie benannt, war mit Ausnahme der Zeit von 1850 bis 1972 stets die Hauptstadt der Insel und zählt heute 140.000 Einwohner. Sie ist damit die viertgrößte Stadt Griechenlands.

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Kreta blickt auf eine bewegte und abwechslungsreiche Vergangenheit zurück. Die Insel wurde des Öfteren erobert, so zum Beispiel im Jahr 828 nach Christus von den Arabern, die das antike Iraklio in Rabd el Kandak (arabisch "Festungsgraben") umbenannten. Nach der arabischen folgte ab dem Jahr 1204 die venezianische Herrschaft, die Iraklio ihrerseits in Candia umtauften. Die Festungsanlagen, die während dieser Fremdherrschaften entstanden, sind noch in Iraklio und in einigen anderen Orten Kretas sichtbar.

Der schöne Strand der Inselhauptstadt

Diverse Wassersportmöglichkeiten rund um Iraklio

Viele Urlauber erreichen Kreta auf dem Wasserweg

Historische Stadtmauer

Auf den ersten Blick mag Iraklio 55 auf viele Urlauber keinen positiven Eindruck machen. Die Stadt hat während des Zweiten Weltkrieges fast ihre gesamte historische Substanz verloren und ist heute modern und verkehrsreich. Aber wenn man sich die Zeit für einen zweiten Blick nimmt, entdeckt man noch einige hübsche Ecken, wie beispielsweise die Altstadt innerhalb der Stadtmauer, die noch weitestgehend erhalten ist. In den Stadtteilen, die durch die Venezianer geprägt wurden, laden enge und verwinkelte Gassen zum Bummeln ein. Die Hauptstadt ist auch zugleich der kulturelle Mittelpunkt der Insel mit vielen Museen, unter anderem dem Archäologischen Museum, das einmalige Zeugnissen der minoischen Kultur ausstellt.

In der Festung Koules

Schöne Yachten am Hafen

Einmalige Atmosphäre im Venezianischen Hafen

Iraklios Festungsring aus der Zeit der venezianischen Herrschaft ist etwa fünf Kilometer lang und verfügt über fünf Bastionen sowie zwei Halbbastionen, acht Stadttore und einen noch heute zum Teil erkennbaren 20 bis 60 Meter breiten Trockengraben. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der venezianische Hafen, der nördlich der Altstadt liegt und heute als Fischer- und Yachthafen dient. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf die Festung Koules 58, die in den Jahren zwischen 1523 und 1540 erbaut wurde und abends herrlich beleuchtet wird. Vom Hafen Iraklios aus Richtung Süden ins Zentrum gelangt man zu einer venezianischen Loggia, die 1628 fertig gestellt wurde und in der Medaillons berühmter Kreter zu sehen sind.

Morosini-Brunnen am Venizelos-Platz

Der dreieckige Venizelos-Platz, mit dem Morosini-Brunnen aus dem Jahre 1628, liegt noch ein Stück weiter im Süden Iraklios und ist mit Löwen aus dem 14. Jahrhundert geschmückt. Hier befindet sich auch die ehemalige Markus-Kathedrale, die in den Jahren von 1669 bis 1915 als Moschee 207 diente. In ihr sind heute Kopien der bedeutendsten Fresken aus Kretas Kirchen zu sehen.

Titos-Kirche in Iraklio

In der Nähe der ehemaligen Markus-Kathedrale befindet sich auch die Titos-Kirche, benannt nach dem ersten Bischof von Kreta 54. Im Jahr 1862 diente der Bau als Moschee 207 und wurde später in eine christlich-orthodoxe Kirche verwandelt. Beide Einflüsse haben ihre Spuren hinterlassen und spiegeln sich heute in der Architektur wider. Das Historische Museum ist in einem klassizistischen Wohnhaus in der nördlichen Altstadt untergebracht und verschafft dem Besucher einen Überblick über die Geschichte Kretas von der Spätantike bis in die Gegenwart, mit einer Ausstellung zur deutschen Besatzungszeit von 1941 bis 1945.

"Der Lilienprinz" im Archäologischen Museum

Am Katharinenplatz sollte man auf jeden Fall dem Ikonenmuseum einen Besuch abstatten. In der ehemaligen Kirche werden die sechs bedeutendsten Ikonen von dem Maler Michalis Damaskinos sowie Kirchenbücher und bestickte Priestergewänder gezeigt. Das Archäologische Museum in Iraklio 55 ist das zweitgrößte Museum Griechenlands und enthält eine unglaubliche Vielzahl von Fundstücken aus den Palastanlagen und Städten der Minoer, der ersten Hochkultur Europas. Das Museumsgebäude wurde im Jahr 1930 an der Stelle errichtet, wo sich zuvor die Franziskus-Kirche befunden hatte. Bedeutende Funde aus Knossos 62, Festos 85, Agia Triada 86 und anderen Ausgrabungsstätten sind hier auf zwei Etagen ausgestellt und zeigen die Geschichte und Kulturentwicklung Kretas vom Neolithikum bis zur Zeit der Römer. Für einen Besuch des Archäologischen Museums bietet sich der Nachmittag an, dann ist es nicht so voll und im Museumsgarten mit Café kann man eine kleine Verschnaufpause einlegen.