Thissio, Griechenland

Das Stadtviertel Thissio liegt zwischen der Griechischen Agorá und dem antiken Friedhof Kerameikós 19, nordwestlich der Akropolis. Thissio entwickelt sich derzeit zu einem neuen Szeneviertel, in dem zahlreiche Tavernen, Bars, Cafés und Clubs angesiedelt sind. In den vielen Clubs und Musiklokalen finden Konzerte aller Art statt und bieten so für jeden Geschmack das Richtige. Zudem haben sich an den Straßen Odos Apostolou Pavlou und Odos Iraklidon schöne Boutiquen und Unterkünfte niedergelassen. Bisher suchen nur wenige Touristen das Stadtviertel auf, das unter Insidern und vor allem bei jungen Athenern ein beliebter Treffpunkt ist.

An der Kreuzung Irakleidon Straße und Thessalonikis Straße findet man ein Kunst- und Kulturzentrum 17, das nach der früheren griechischen Kulturministerin, Schauspielerin und Sängerin Melina Mercouri benannt ist. Früher saß die Poulopoulos-Hutfabrik 18 in diesem Gebäude, das seit dem Jahr 1985 unter Denkmalschutz steht.

Veranstaltungen und Werkstätten in einem alten Gaswerk

In unmittelbarer Nähe, in der Pireos Straße 100, trifft man auf die Gazi Factory Workshops 18. In der Zeit von 1862 und 1984 beherbergte der alte Industriebau ein Gaswerk. Heute sind in den Hallen Werkstätten, Galerien und das Kulturzentrum Technopolis untergebracht.

Areal des antiken Friedhofs Kerameikós

Der Kerameikós ist der wichtigste der vielen antiken Friedhöfe in Athen. Es ist das einzige historische Friedhofsgelände der Stadt, das nicht im Zuge der Stadterweiterung überbaut wurde. Rund um das Friedhofsgelände wohnten in der Antike Töpfer (kerameis), die aus Furcht vor Bränden ihre Werkstätten jenseits der Stadtmauer betrieben und so dem Areal den Namen gaben.

Wie bei antiken Friedhöfen üblich lag Kerameikós ursprünglich außerhalb der Stadtmauern. Wegen der Seuchengefahr war es Brauch, die Toten außerhalb der Stadt zu bestatten. Im Südosten sind Reste des antiken Stadtwalls, der so genannten Themistokleischen Mauer zu finden, in die zwei Tore eingelassen waren. Der Kerameikós bestand aus mehreren Grabbezirken entlang der beiden Straßen, die durch die Stadttore aus Athen herausführten.

Seit der Zeit um 1200 vor Christus wurden auf dem Kerameikós Friedhof jene Verstorbenen beerdigt, die im öffentlichen Leben standen und von gesellschaftlicher Bedeutung waren. Die interessantesten Monument-Funde reichen von 3000 vor Christus bis zur römischen Zeit und werden sowohl im Athener Nationalmuseum als auch im Kerameikós-Museum 37 vor Ort ausgestellt.